Es gibt bei Neu-Dozenten kaum eine Frage, die häufiger gestellt wird, als die nach dem Honorar: „Wie viel verdient man eigentlich pro Unterrichtsstunde?“ Auch wenn ich mich jetzt vielleicht unbeliebt mache mit einer ziemlich vagen Formulierung: „Es kommt ganz darauf an!“ Es gibt da im Prinzip alles: Bei ehrenamtlicher Tätigkeit (etwa für Kirchen oder bei manchen Vereinen) gibt es gar keine Entlohnung; dagegen fahren echte ‚Startrainer‘ bei manchen Top-Veranstaltungen u.U. Tagessätze von 2.000 Euro am Tag ein.
Honorare von – bis
Die Honorare für freiberufliche Dozenten bewegen sich in der Regel in dem Bereich zwischen dem staatlichen Mindestlohn (derzeit 14,60 Euro) und ca. 60 Euro pro Unterrichtsstunde. In die höheren Honorarregionen (70-100 Euro pro Unterrichtsstunde) kommt man – wenn überhaupt! – erst mit erheblicher Unterrichtserfahrung, einem guten Ruf, einem überzeugenden Image oder bei einem besonders großen Bedarf auch nach höherpreisigen Seminaren zu ‚Ihrem‘ Unterrichtsthema.
Feste Honorarsätze
Die meisten Bildungsanbieter offerieren ihren neuen Lehrkräften ein festes Honorar, das auch nur in Grenzen verhandelbar ist. Warum ist dies so? Die Mitarbeiter eines Bildungsanbieters wissen (oder ahnen zumindest), welches Honorar die Kolleginnen und Kollegen bekommen. Wenn in dieser Situation ein Neueinsteiger ein deutlich höheres Honorar aushandeln könnte, wäre das das Gehaltsgefüge schnell durcheinander und die altgedienten (vielleicht ‚preiswerteren‘) Dozenten würden sich zurecht brüskiert fühlen.
Wovon hängt die Höhe des Honorars ab?
Die Höhe des Honorars hängt also von verschiedenen Punkten ab:
- Lehrerfahrung des Dozenten
- ‚Beliebtheit‘ bzw. ‚Markttauglichkeit‘ des Lehrangebotes
- Durchschnittliche Honorarhöhe beim jeweiligen Anbieter
- Bekanntheitsgrad des Dozenten
- Langjährige Zugehörigkeit eines Dozenten zum Bildungsanbieter
- Qualität der Arbeit des Dozenten bzw. Kundenzufriedenheit nach dessen Einsätzen
Honorar ist auch Verhandlungssache
Aber auch wenn der finanzielle Rahmen eng und relativ fest vorgegeben ist, kann es sich lohnen, über das Honorar zu verhandeln. Insbesondere bei solchen Zusatzleistungen wie z.B. Spesen, Übernahme der Kosten von Fachliteratur oder bei einer entgegenkommenden Fahrtkostenregelung kann man auch als Neuling oftmals noch etwas ‚rausholen‘ – ohne gleich das gesamte Gehaltsgefüge aus den Angeln zu heben.
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Anne Oppermann