Die meisten freiberuflich tätigen Dozenten nutzen Initiativbewerbungen, um sich bei verschiedenen Bildungsträgern ins Gespräch zu bringen. In einem solchen Fall kommt den Bewerbungsunterlagen eine besondere Bedeutung zu, schließlich muss der Bewerber ja zunächst einmal versuchen, vor allem mit Hilfe dieser Unterlagen die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen des Ansprechpartners zu erlangen.

bewerbungsunterlagen

Initiativbewerbungen um einzelne Lehraufträge unterscheiden sich deshalb auch in mancher Hinsicht von Bewerbungen um feste Stellen – die in der Weiterbildungsbranche ohnehin recht selten geworden sind:

Tipp 1

Bei Bewerbungen um einzelne Lehraufträge handelt es sich nicht zuletzt um „Werbung“ – d.h. als freiberuflich tätiger Dozent machen Sie Werbung für sich und Ihre Angebote.

Tipp 2

Als Dozent müssen Sie für diese „Werbung“ (anders als bei einer Bewerbung auf eine Angestelltenstelle) Ihren Lebenslauf nicht lückenlos nachzeichnen. Sie können sich durchaus auf Informationen beschränken, die für den Adressaten relevant und für Sie als Bewerber vorteilhaft sind.

Tipp 3

Alles, was Sie schreiben, sollte positiv formuliert sein und nicht das Augenmerk auf etwaige Defizite lenken.

Tipp 4

Dabei dürfen Sie durchaus selbstbewusst auftreten; solche Formulierungen wie die folgende sind in den eigenen Bewerbungsunterlagen eher kontraproduktiv: „Ich bin zwar noch keine gestandene Dozentin, aber ich habe schon einmal drei Wochen in diese Tätigkeit hereinschnuppern können.“

Tipp 5

Sie sollten in der Bewerbung nur diejenigen Punkte nennen, die für den Weiterbildungsanbieter tatsächlich interessant sind; dazu gehört im Normalfall weder der Geburtsname Ihrer Mutter noch das Geburtsjahr des kleinen Bruders. 😉

Tipp 6

Sehr wichtig für einen Weiterbildungsanbieter ist dagegen Ihre Qualifikation als Bewerber, also z.B. Berufsausbildung, Studienabschluss, abgeschlossene Weiterbildungen, Fremdsprachenkenntnisse oder Auslandsaufenthalte.

Tipp 7

Außerdem sollten Sie als angehender Dozent Ihre bisherige Lehrtätigkeit möglichst genau beschreiben:

  • Welche Ziele sollten bei den bisher von Ihnen gehaltenen Unterrichtsstunden erreicht werden? (Z.B. IHK-Abschluss)
  • Welche Lernformen haben Sie genutzt (Wochenendseminar, Tagesseminar, fortlaufender Kurs, E-Learning…)?
  • Handelte es sich um Einzel- oder Gruppenunterricht?
  • Wie groß war die Teilnehmergruppe?
  • Welchen Umfang hatte die Lehrtätigkeit?
  • Bei besonderen Aufträgen können Sie vielleicht eine kurze Projektskizze Ihres Angebotes beilegen.

 

Tipp 8

Manche Bildungsanbieter wissen es zu schätzen, wenn Sie eigene Kurskonzepte entwickeln (und sie bereits in Ihrer Bewerbung kurz vorstellen), mit denen Lücken im Programm des Bildungsträgers gefüllt werden können.

Tipp 9

Falls Sie bislang noch gar keine Kurse geleitet haben, dann bemühen Sie sich um erste ehrenamtliche Aufträge etwa bei Vereinen, Gemeinden oder in Schulen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Tipp 10

Ein absolutes No-Go ist ein solches Statement im Anschreiben: „Ich habe bislang noch keine Erfahrung in der Erwachsenenbildung, aber ich stelle mir das sehr spannend vor!“ Da winken die allermeisten Bildungsanbieter dankend ab.

Tipp 11

Wie bei anderen Bewerbungen sollten natürlich auch bei Initiativbewerbungen im Bildungsbereich die wichtigsten Basics beachtet werden, so z.B.:

  • Die persönliche Anrede ist ein Muss!
  • Es muss deutlich werden, dass Sie sich mit dem Profil des Bildungsträgers beschäftigt haben.
  • Sie fügen den Bewerbungsunterlagen auf jeder Seite Ihre Kontaktdaten bei, z.B. in der Kopf- oder Fußzeile.
  • Ihre Anschreiben ist wirklich nur eine Seite lang.
  • Sie fügen ein professionelles Bewerbungsfoto bei.
  • Besonders „kreative Bewerbungen“, wie sie in manchen Bewerbungsratgebern empfohlen werden, sind in der Weiterbildungsbranche eher fehl am Platz.

 

Dieser Beitrag gehört zu einer kleinen Blogreihe zum Thema Bewerbung als Dozent in der Erwachsenenbildung. Im ersten Beitrag ging es darum, was Bildungsanbieter von ihren Bewerbern erwarten und was ein Bewerber mitbringen sollte. Der nächste Beitrag enthält 10 Tipps zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch.

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