Wenn Sie als freiberuflich tätiger Dozent zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, haben Sie sicherlich eine ganze Menge Fragen an Ihren zukünftigen Auftraggeber. Stellen Sie ihm diese Fragen! Sie signalisieren damit, dass Sie wirklich an dem Bildungsträger interessiert sind und dass Sie sich bereits ausgiebig mit ihm beschäftigt haben.
- Welche Zielgruppen und Angebote will der Bildungsanbieter vielleicht zukünftig ins Visier nehmen?
Tipp: So machen Sie deutlich, dass Sie an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind und dazu bereit sind, sich auch auf neue Zielgruppen einzustellen. Vielleicht ergibt sich bei dieser Frage ja auch die Möglichkeit, eigene Projektideen vorzustellen?
- Wie viel Honorar erhalte ich pro Unterrichtsstunde?
Tipp: Die Honorarfrage ist nicht ganz ohne! Vielleicht wird man ihnen zunächst einmal einen relativ niedrigen Stundensatz nennen, besonders wenn Sie als Dozenten-Neuling starten. Fragen Sie in diesem Zusammenhang nach, unter welchen Umständen man Ihnen vielleicht ein höheres Honorar zugestehen würde (z.B. bei umfangreicherer Lehrerfahrung oder bei besonders gutem Kundenfeedback.)
Noch ein Hinweis: Bei manchen Weiterbildungen, die z.B. durch die Arbeitsagentur in Auftrag gegeben werden, steht das Honorar bereits vorher fest und ist somit nicht verhandelbar.
- Wird die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung gesondert vergütet?
Tipp: Auch diese Frage hat es in sich! Gerade bei neuen, innovativen und damit auch besonders werbewirksamen Unterrichtskonzepten und Unterrichtsformen ist diese Frage aber durchaus erlaubt.
- Wer übernimmt die Fahrtkosten (z.B. bei Inhouseschulungen in weiter entfernten Regionen)? Wird auch die Fahrzeit vergütet?
Tipp: Auch diese Frage ist absolut berechtigt! Bei Inhouse-Seminaren, die weit vom eigentlichen Standort des Bildungsanbieters stattfinden, wird Ihr Auftraggeber meist von sich aus darauf zu sprechen kommen.
Noch ein Tipp: Manche Anbieter bezahlen für jede Stunde Fahrzeit das Honorar für eine halbe Unterrichtsstunde.
- Welche technische Ausstattung ist in den Unterrichtsräumen vorhanden?
Tipp: Wer eine solche Frage stellt, macht deutlich, dass er sich gut mit Beamer, Whiteboard und Co. auskennt und diese Medien auch im Unterricht einsetzen wird.
- Welche Unterstützung gibt es vom Bildungsanbieter für seine Dozenten, also z.B. Supervision, gegenseitige, kollegiale Unterrichtsbesuche, institutsinterne Weiterbildungen oder Mentoring-Programme?
Tipp: Ein Bildungsinstitut, das solche „Goodies“ im Angebot hat, wird wahrscheinlich selbst darauf zu sprechen kommen, um Sie als Dozenten für sich zu gewinnen. Sie dürfen aber natürlich auch selbst danach fragen!
Dieser Beitrag ist der letzte in unserer kleinen Blogreihe zum Thema Bewerbung als Dozent in der Erwachsenenbildung. Im ersten Beitrag ging es darum, was Bildungsanbieter von ihren Bewerbern erwarten und was ein Bewerber mitbringen sollte. Der zweite Beitrag enthält 11 Tipps zur Gestaltung Ihrer Bewerbungsunterlagen. Im dritten Beitrag haben wir Ihnen 10 Tipps zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gegeben.
Wenn Sie noch weitere Informationen zu unserem staatlich zugelassenen Lehrgang „Dozent/in in der Erwachsenenbildung“ haben wollen, dann melden Sie sich doch einfach bei uns, z.B. über das Kontaktformular. Gerne schicken wir Ihnen – natürlich kostenlos und unverbindlich – unsere Infobroschüre und auch den ersten Lehrbrief dieses Lehrgangs zu.