Muss man als Dozent eine Weiterbildung in Pädagogik bzw. Didaktik nachweisen?
Drei sich widersprechende – und trotzdem wahre! – Antworten
Muss ein Dozent eine pädagogisch-didaktische Fortbildung absolvieren? Braucht man dazu einen Abschluss, ein Zertifikat und eine Bescheinigung mit Unterschrift und Siegel?
Antwort 1: Ja, man braucht ein Zertifikat!
Ihr potenzieller Auftraggeber kann selbst entscheiden, welche Qualifikationen ein Dozent mitbringen muss, der für ihn arbeiten soll. Das kann ggf. bedeuten, dass Sie eine pädagogisch-didaktische Weiterbildung nachweisen müssen, um entsprechende Aufträge zu bekommen.
Wer z.B. an einer Altenpflegeschule unterrichten möchte, muss dafür inzwischen entweder einen entsprechenden Universitätsabschluss (z.B. einen Bachelor- oder Master-Abschluss in Pflegepädagogik) mitbringen oder aber eine nicht-universitäre, didaktisch-pädagogische Fortbildung nachweisen, um dort unterrichten zu dürfen. Vergleichbare Regelungen gibt es übrigens in vielen medizinischen Bereichen, z.B. auch an Schulen für Logopädie, Ergotherapie, Podologie, an Heilpraktiker-Schulen und in vielen anderen Gesundheitsberufen.
Antwort 2: Nein, man braucht kein Zertifikat!
Braucht man denn dann bei allen Bildungsanbietern einen solchen Fortbildungs-Nachweis?
Nein, das braucht man nicht! Bei Volkshochschulen werden z.B. in der Regel keine pädagogischen Kenntnisse verlangt.
Auf die Kurzformel gebracht: Nur wenn Ihr potenzieller Auftraggeber Sie ausdrücklich darauf hinweist, dass Sie eine solche Weiterbildung absolvieren müssen, dann brauchen Sie sie auch.
Auch ohne Zertifikat dürfen Sie sich Dozent nennen und sich bei Bildungsträgern bewerben. Wie Sie am besten an Lehraufträge kommen, müssen Sie einfach einmal ausprobieren. Hier finden Sie dazu ein paar Tipps.
Antwort 3: Vielleicht braucht man doch ein Zertifikat?
Lohnt es sich denn dann überhaupt, eine Weiterbildung in Sachen Pädagogik und Didaktik zu absolvieren? Wenn Ihr Auftraggeber das gar nicht von Ihnen verlangt, dann kann man es doch einfach sein lassen, oder?
Man kann; sicherlich. Aber Ihre Jobchancen als Dozent steigen deutlich, wenn Sie sich entsprechend weitergebildet haben. Außerdem bekommen Sie mit Zertifikat die besseren Kurse angeboten und können sich erlauben, weniger attraktive oder schlechter bezahlte Aufträge auszuschlagen.
Mal abgesehen von den besseren beruflichen Chancen… Was haben Sie als Dozent denn ganz persönlich davon, wenn Sie eine solche Weiterbildung absolvieren? Sie reflektieren durch eine entsprechende Fortbildung Ihr berufliches Tun, lernen neue Methoden und Medien kennen, bekommen Hilfestellung, um neue Unterrichtsstunden bzw. Unterrichtsreihen zu konzipieren, entwickeln Strategien, um mit den typischen Problemen und Aufgaben eines Dozenten klar zu kommen, und vieles mehr.
Was für die allermeisten Absolventen eines solchen Lehrganges zusätzlich dabei herumkommt, ist vielleicht etwas überraschend: Sie werden in Ihrem beruflichen Tun selbstbewusster, haben mehr Freude an ihrem Beruf – und ergattern schließlich auch lukrativere und spannendere Aufträge.
Wenn Sie weitere Informationen zu unserem staatlich zugelassenen Lehrgang „Geprüfte/r Dozent/in in der Erwachsenenbildung“ haben wollen, dann melden Sie sich doch einfach bei uns, z.B. über das Kontaktformular. Gerne schicken wir Ihnen – natürlich kostenlos und unverbindlich – unsere Infobroschüre und auch den ersten Lehrbrief dieses Lehrgangs zu.