Wie, warum und wo? Die vier wichtigsten Weiterbildungsformen im direkten Vergleich

Viele Dozenten wollen sich weiterbilden. Manche Dozenten müssen sich sogar weiterbilden, um die obligatorischen Voraussetzungen für ihren Job zu erfüllen. Dies gilt vor allem im medizinischen Bereich, aber beispielsweise auch im Versicherungsgewerbe.

Welche Weiterbildungsformen zum Dozenten gibt es? Welche Vor- bzw. Nachteile haben die einzelnen Lernmethoden?

 

weiterbildung

 

Methode 1: Informelle Weiterbildung

Was ist das? Bei der informellen Weiterbildung eignet sich ein Lerner das Wissen nicht im Rahmen einer Veranstaltung an, sondern z.B. durch Mentoring, Lektüre von Fachzeitschriften oder durch den Besuch von Bibliotheken.

Vorteile:

  • leicht zu organisieren
  • meist kostenlos
  • Das Lernen geschieht weitestgehend örtlich und zeitlich flexibel.
  • Der Lerner kann sich nicht blamieren, weil diese Weiterbildung ohne Tutor, Kollegen oder Chef geschieht. (Ausnahme: Mentoringprogramme)

 

Nachteile

  • kein Zertifikat
  • keine Begleitung oder Feedback durch einen Tutor
  • Die Lerninhalte sind nicht didaktisch angelegt.
  • Die Einordnung und Bewertung der Lerninhalte geschieht nur durch den Lerner selbst.

 

Methode 2: Hochschulstudium

Vorteile:

  • Akademischer Titel – und damit in hohem Maße anerkannt
  • Bei den meisten großen Bildungsträgern ist ein Studienabschluss obligatorisch. (Dabei muss es sich allerdings nicht unbedingt um ein pädagogisch ausgerichtetes Studium handeln.)
  • Praxis und Theorie des Lehrens werden gleichermaßen vermittelt.

 

Nachteile

  • Abitur bzw. vorheriges Studium sind oft obligatorisch
  • lange Studiendauer (mehrere Jahre)
  • mangelnde örtliche und zeitliche Flexibilität
  • Ein nebenberufliches Studieren ist nicht immer umzusetzen (zu starke Doppelbelastung von Job und Studium).
  • oft recht hohe Kosten (bei privaten Hochschulen)
  • Manche (eher theorielastige) Studieninhalte sind nicht für alle Dozentenjobs gleichermaßen nötig oder hilfreich.

 

Methode 3: Präsenzseminare

Vorteile

  • Praxisnahe Form des Lernens, guter Transfer des Gelernten in den Dozentenalltag
  • Ein direkter und zeitnaher Austausch mit anderen Teilnehmern und dem Seminarleiter ist möglich.
  • Lehrproben sind bereits während des Seminars möglich.

 

Nachteile

  • Die Weiterbildung findet zu einem festen Zeitpunkt und an einem vorher festgelegten Ort statt => keine zeitliche und räumliche Flexibilität.
  • Manche Präsenz-Seminare sind recht hochpreisig (z.B. 4.800 € für 3 Wochen).
  • zusätzliche Kosten z.B. für Anreise, Übernachtung oder Mahlzeiten
  • Lernstoff wird in stark komprimierter Form präsentiert, deshalb gelingt die langfristige Festigung der Lerninhalte nicht immer.
  • Ein Seminar findet ggf. gar nicht statt, weil es zu wenige Anmeldungen gab.
  • Lehrproben finden nur mit Seminarkollegen statt und nicht mit „echten“ Teilnehmern.
  • Bei längeren Unterrichtsprojekten werden Neu-Dozenten nicht immer begleitet, da das Seminar dann bereits vorbei ist.

 

Methode 4: Fernunterricht

Vorteile

  • Zeitlich und örtlich flexibel
  • Start jederzeit möglich
  • Nebenberuflich
  • Zertifikat
  • Einzelunterricht kann zu einer Art „Coaching“ werden.
  • Eigene (Unterrichts-) Projekte können unter Anleitung geplant und durchgeführt werden.
  • Fernlehrgänge finden auf jeden Fall statt, da keine Mindestteilnehmerzahl erreicht werden muss.
  • Fernunterrichtslehrgänge sind staatlich zertifiziert durch die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU).
  • Diese Zertifizierung sichert einen hohen didaktischen Standard der Lernunterlagen; bei anderen Formen der Weiterbildung gibt es eine vergleichbare staatliche Zertifizierung nicht.

 

Nachteile

  • Lernform Fernunterricht eignet sich nicht für jeden; man lernt alleine und muss sich selbst motivieren.
  • Der Kontakt zu den Mitlernern fehlt.
  • Es gibt nicht immer Präsenzphasen.
  • Der Kontakt mit dem Tutor ist meist nur telefonisch oder per E-Mail möglich.
  • Die Betreuung ist zeitversetzt; wenn ein Teilnehmer eine Frage stellt, dauert es eine Weile, bis er eine Antwort bekommt (Zeitspanne von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen möglich).

 

 

Zum Weiterlesen

Bringt’s das überhaupt? Und schaffe ich das? Lesen Sie hier, wie Sie weit verbreitete Mythen von Tatsachen unterscheiden, und was wirklich zählt, wenn Sie einen Job als Dozent*in suchen.

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Wenn Sie weitere Informationen zu unserem staatlich zugelassenen Lehrgang „Geprüfte/r Dozent/in in der Erwachsenenbildung“ haben wollen, dann melden Sie sich doch einfach bei uns, z.B. über das Kontaktformular. Gerne schicken wir Ihnen – natürlich kostenlos und unverbindlich – unsere Infobroschüre und auch den ersten Lehrbrief dieses Lehrgangs zu.