Warum verdient Kollege X sooo viel mehr als ich? 7 eher unbekannte Gründe – und 7 praxistaugliche Tipps, um mehr Geld herauszuholen
„Wie hoch ist das Honorar freiberuflicher Dozenten? Warum bekommt Kollege X viel mehr Geld pro Unterrichtsstunde als ich? Der verdient 100 Euro die Stunde und ich dümpele bei 20 Euro herum. Dabei ist Kollege X wirklich nicht schlauer oder besser als ich.“ Solche oder ähnliche Gedanken gehen vielen DozentInnen in der Erwachsenenbildung durch den Kopf. Aber wie kommt es eigentlich zu den unterschiedlichen Honoraren?
Zunächst mal: Jammern und Wehklagen hat noch keinem geholfen. Was Not tut, ist eine nüchterne Analyse, und die läuft letztlich auf eine einfache Frage hinaus: Was hat Dozent X, was ich nicht habe?
Erfahrungsgemäß spielen bei einem mehr als nur oberflächlichen Honorarvergleich die folgenden Punkte eine große Rolle:
1) Selbstmarketing
Der Dozentenkollege X kann sich bei Bewerbungen besser „verkaufen“. Wer das nicht kann, kann dies übrigens lernen – z.B. durch entsprechendes Coaching.
2) Marktkenntnis
Kollege X kennt sich gut im Markt aus und weiß, welche Inhalte derzeit gefragt und dementsprechend lukrativ sind. Er weiß auch, welche Anbieter besonders hohe Honorare zahlen – und welche Gegenleistung sie dafür von ihm erwarten.
3) Kompetenz
Kollege X besitzt nicht nur eine hohe Fachkompetenz, sondern auch überzeugende didaktische Kompetenzen, die er bei Bewerbungen vorweisen kann.
4) Flexibilität
Kollege X ist (bis zu einem gewissen Grad) bereit, seinem Auftraggeber entgegenzukommen. Er übernimmt z.B. auch sehr kurzfristig Aufträge, in die er sich vielleicht erst noch einarbeiten muss; und er ist zeitlich und örtlich flexibel.
5) Bekanntheitsgrad
Kollege X gilt in der Branche als Fachmann / Fachfrau für ein bestimmtes Thema. Er/sie schreibt Bücher oder Artikel zu diesem Thema, hält Vorträge oder ist mit dem Thema in den Medien präsent.
6) Honorarverhandlungen
Kollege X weiß, wie er sich bei Honorarverhandlungen verhalten muss, um mehr Geld für sich herauszuholen.
7) Netzwerken
Kollege X ist kontinuierlich (!), kompetent und hilfsbereit in verschiedenen Netzwerken unterwegs – und da vor allem in „hochwertigeren“ Netzwerken: Sei es nun im Internet (Xing, Linked-in etc.), in Berufs- und Fachverbänden oder in anderen (eher privaten) Netzwerken.
Kurzum: Entscheidend beim Honorarvergleich ist die Einbeziehung der individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen. Genauso wichtig: Damit die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen auch entsprechend ‚honoriert‘ werden, muss man sich schon ganz schön ins Zeug legen!
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